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Lagom

Lagom" ist ein schwedisches Wort für welches es keine direkte Übersetzung gibt, aber so viel wie die ständige, sich immer wieder zu wiederholende Balance für jeden Tag, bedeutet. Und genau darum geht es heute. Um die innere Balance. Was ist die innerer Balance? Gibt es diese überhaupt? Was tut mir gut? Mein Hirn so leer, ich muss ans Meer. Hinter klugen Sätzen, kann man sich vernetzen. Entropie in meinem Kopf. Streckennetze suchen sich ihre Plätze. Und ich schaue, ohne Ziel, so umher, weil man das halt so tut. Müde Gesichter halten sich wach an einem Licht, welches niemals mehr erlischt. Mit geneigten Köpfen, drücken sie wahllos auf zahllos, weite Knöpfe, weil das doch eh ein Jeder tut. Alles fährt aus deiner Sicht in eine Richtung und alles bewegt sich gesetzlich so umher. Du findest Vieles unfair, änderst aber bloß nichts daran, weil du doch selbst nicht weißt, " Wo soll ich bloß anfang'?" Du versteckst dich hinter einem Netzwerk und bewanderst diesen Berg. Bleibst stehen, fängst wieder an zu gehen, weil so das Leben doch einfach funktioniert. Und plötzlich merkst du, dass da noch mehr ist, weil dich auf einmal jemand in deiner Abwesenheit vermisst. Dein schlafloser Schlaftanz gleicht zeitlich gefühlt dem einer Wildgans, die am Himmel, wie die Nacht für dich, an dir vorbeizieht. Und auch nach dieser, weißt du nicht, wie dir geschieht. Gewiss ist nicht immer alles richtig, aber jeder deiner Entscheidungen enorm wichtig. Einfach ist dir zu flach. Zweifach - mehrfach - also dreifach, alles andere sei dir zu schwach, legst du Dinge erst bei Perfektion brach. Nicht immer gut, Arbeit überkommt dich wie 'ne Flut. Bist du tagsüber im Modus "Übermut" und am Abend voll mit neuer Gedankenbrut.


Glück entsteht oftmals durch Aufmerksamkeit durch kleiner Dinge und Unglück durch Vernachlässigung kleiner Dinge.



Wir alle kennen es. Wir sind todmüde, können aber nicht einschlafen, weil die Gedanken in uns toben. Was ist, wenn...? Was denkt er oder sie über mich...? Wie kann ich mein Leben grundlegend verändern? Und muss ich es überhaupt verändern, oder bin ich eigentlich zufrieden mit dem, was ich habe? Und was habe ich denn bitte "besseres", wenn die anderen in meinem Alter schon verlobt oder verheiratet sind? Muss ich mich dadurch unter Stress gesetzt fühlen? Was geht bei mir? Manchmal tragen meine Sorgen mich in die Zukunft. Sie ist weder greifbar noch sichtbar und genau deshalb so sonderbar. Ich weiß nichts von ihr, aber sie vielleicht etwas von mir, weil doch alles irgendwie immer so voran läuft. Ich weiß nicht, was passieren wird und das ist auch gut so, weil ich sonst Dinge vor denen ich Angst habe, gar nicht angehen würde, weil ich das Endergebnis ja schon kennen würde. Ich würde Angst haben mich zu verlieben, weil ich doch eigentlich schon zu oft enttäuscht wurde. Ich würde Tag für Tag einfach nicht mehr überrascht sein, weil ich schon alles kennen würde. So wie beim Reisen jeden Tag eine Überraschung ist, ist das Leben auch eine Reise an Überraschungen. Mittlerweile finde ich wieder relativ schnell zurück auf den Boden der Tatsachen, nämlich dem Hier und Jetzt. Einen Tag nach dem anderen. Erst das eine Projekt abschließen, dann das nächste. Ab und zu einfach mal im geschlossenem Ich Urlaub machen. Sich nichts vornehmen, nur weil andere einen sehen wollen. Sich selber treffen anstatt Dopamin auf Tinder zu verlieren. Dopamin nicht aufsparen und in Real Life erleben. Leute kommen und gehen. Bestätigung bei anderen suchen? - Wozu? Ich weiß doch selber ziemlich gut, wer ich bin und was ich gut kann und dass ich mir gefalle. Zumindest wenn ich immer und immer wieder zu mir zurückkehre. Wir sind in uns zu Hause. Wahre Freunde zeigen Verständnis, wenn du dir Zeit für dich nimmst und motivieren dich in deinem Handeln. Sie geben dir Zeit und nehmen sich Zeit für dich. Und auch, wenn es mal so scheint, als hätte keiner Zeit, soll es doch vielleicht nur ein Zeichen des Ausruhen und der Einladung Zeit mit dir zu verbringen sein. Einen Anreiz, Zeit anders zu nutzen. Ein hin zum Ausruhen und ein weg vom hier Meeting, da Deadline. Es ist so vieles unwichtig und einfach nicht richtig, wie zum Beispiel, Kleider machen Leute von heute.Es ist so vieles oberflächlich, fast schon gar nicht mehr menschlich, eher maschinell. Ein Lächeln auf den Lippen, welches du dir morgens aufsetzt, zeigt akut erwartungsvoll, dass es dir gut geht. Tränen und Schwäche zeigen sind ein sogenanntes No-Go. Hier Meeting, da Meeting, Face-to-Face, B2B, ab und zu Trainee sein, nice, fancy, obviously geiler shit, instagram hashtags übelst important, instagram story ein must-have auf der daily-to-do-list. what the fuck and oh my goodness was passiert überhaupt mit unserer schönen deutschen Sprache?


Es ist so vieles vergänglich, unvermeidlich, bedenklich, aber nicht unendlich.


Und wie oft darf ich noch alleine aufstehen? Die Sterne sehen und mit dir um die Häuser ziehen?


Ich bin nicht immer mit mir im Reinen sowie es überall vermarktet wird. Wir können nicht immer glücklich durchs Leben schweben, keine Sorgen haben, keine Ängste haben... wir sollten, so sagte es Yoko Ono schon, all dass, was uns zu unserem Ich macht, segnen. Und genau so leben wir in Balance, wenn wir all unsere Gefühle fühlen und preisgeben. Wir sollten uns nicht in Uns verstecken, sonst sind wir nicht die Person, die wir tagtäglich darstellen. Verstecken wir unsere Gedanken, so stauen sie sich auf und es passiert das, wovon ich am Anfang sprach. Ein Mensch, der in Balance lebt, lebt alle Facetten. Die innere Balance kommt nicht automatisch nur durch Yoga oder Meditationen (beides sind Varianten und Beihilfen, die zur Balance führen können), sondern eben durch das Verständnis für und an sich selbst.

Bless you for your fear It's a sign of wisdom Bless you for your search Of direction

Yoko Ono - Revelations
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