Federleicht mit dem Wind
Hast du dich jemals gefragt, ob und wie der Urknall entstanden ist und wie weit unendlich eigentlich wirklich ist und wir gar nicht alleine sein können und all unsere Gedanken, die wir uns so machen, schon mal da gewesen sind?
Ist es nicht komplett verrückt und schon ein bisschen absurd, dass egal wohin wir gehen jemand anderes vor uns schon mal da war? Dass Wege erst durch Menschen entstanden sind? Und Wege, wie zum Beispiel der Pilgerweg schon von so vielen Menschen gelaufen wurde? Als ich auf dem Pilgerweg, dem Camino del Norte war, habe ich mich gefragt, ob und wie ich wohl, so wie es in so vielen Büchern beschrieben wird, zur "Erleuchtung" kommen würde. Ob sich etwas gravierendes in meinem Leben verändern würde. Nach fast einem Jahr bin ich immer noch der Überzeugung, dass mich der Weg, diese Reise, verändert hat. Zumindest hat er Beihilfe geleistet. Der Weg gab mir das, was ich gebraucht habe. Und so frage ich mich, was wirklich dran ist an den Sprüchen "Geh deinen Weg.", "Du wirst schon deinen Weg machen.",... solche Sätze hört man immer eher von älteren. Auf mich wirken sie immer sehr weise, so als wenn sie wüssten, dass man dem Weg, also dem Leben, mehr vertrauen sollte. Aber was genau meint man eigentlich mit Leben? Wie kommt es, dass es den einen eher aufs Land zieht? Sind es die Umstände, wie zum Beispiel der Job, der viele in der Stadt hält obwohl er oder sie das gar nicht möchte? Woher kommen unsere Interessen? Und woher unsere Ängste? Durch Einflüsse anderer oder durch geschulten Weitblick und unserer Neugier? Vielleicht auch ein Zusammenspiel aus all den genannten Punkten? Warum teilen wir nur positives auf Social Media Kanälen? Ich meine, unsere Verletzlichkeit, wenn wir traurige Phasen teilen würden, würde uns doch genau so angreifbar machen, als wenn wir unsere guten Momente preisgeben, da bei guten Momenten, viele neidisch werden könnten und einen die Dinge nicht gönnen. Ist es wirklich nicht gern gesehen traurig zu sein obwohl es doch zu all unserer Leben dazu gehört oder ist es nur die Tatsache, dass es noch keiner gemacht hat und wir uns bloß deswegen nicht trauen? Vor was wollen wir uns schützen, wenn wir doch generell eigentlich voneinander lernen? Warum verschließen wir unsere Augen und öffnen sie nur bei schönen Dingen? Was sind wirkliche Wunder? Entstehen Wunder durch Kraftakte? Ist der Urknall vielleicht ein Wunder? Wie klein können große Wunder sein? Wenn ich in den Sternenhimmel schaue, sind diese funkelnden Punkte für mich ein wahres Wunder. Ich liebe es, aber immerzu frage ich mich genau diese Fragen. Es gibt auf diesem Planeten, in diesem nicht zu definierbaren unendlichem Universum so viele Details, die wir leider oftmals übersehen, weil wir entweder nicht hinsehen wollen oder es schlichtweg einfach verlernt haben, weil da eben so viel unwichtige Einflüsse um uns sind. Corona ist eine Fastenzeit, die uns zeigt, dass wir mit wenig auskommen. Es wäre schon, wenn es so bleiben würde, denn diese Details, zu denen wir schauen sollten, haben ein ziemlich großes Ausmaß.
